WO IST EIGENTLICH SÜDGEORGIEN?
MS Fram bringt meine Expeditionsheldin von den Falklandinseln nach Südgeorgien. Aber die anderen Passagiere sind natürlich auch noch dabei. An Bord des Expeditionsschiffes geht es gemütlich und ruhig zu. Das Entertainment, das geboten wird, ist wissenschaftlicher Natur und sehr spannend. Die Reisenden dürfen zwischendurch mit dem „Science Boat“ mit rausfahren und erleben, wie das Wissenschaftsteam die Meere kontrolliert.
Da werden dann zum Beispiel Wasserproben gesammelt, um Phytoplankton zu suchen. Später wird alles unter dem Mikroskop untersucht, und auch dabei dürfen die Passagiere zusehen.

Meine Expeditionsheldin kann sich für so etwas super begeistern, und das freut mich sehr. Ich hingegen muss erstmal nachschauen, was es mit dem Plankton überhaupt auf sich hat. Da war mal was im Biologieunterricht, und der ist zum einen viele, viele Jahre her und zum anderen habe ich mich da mehr oder weniger durchgeschleppt.
Für alle, denen es genauso ging und noch geht, hier die Erklärung ganz allgemein und mit dem Hintergrund von Wikipedia grob wiedergegeben. Das Wort Plankton kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „das Umherirrende“. Genauso fühle ich mich auch gerade, ich irre unwissend umher, bin also quasi ein Plankton auf zwei Beinen. Plankton bezeichnet die Gesamtheit der Organismen, die im Wasser schweben, oder besser gesagt, sich wenig bis gar nicht selbst fortbewegen. Was für ein schöner Gedanke! Und wenn ich mir in Wikipedia nun ein Bild von so einem Plankton anschaue, dann zieht es mich doch tatsächlich auch zum Mikroskop, weil es unheimlich spannend aussieht. Ich habe aber kein Mikroskop, aber meine Expeditionsheldin wird jetzt entsprechende Bilder im Kopf haben. Schicken kann sie mir leider keines, dafür kommen aber wieder Pinguine in meinem Handy an.
Doch dazu später wieder mehr. Zunächst einmal ist da noch das Phytoplankton abzuarbeiten. Ganz dünnes Eis, auf dem ich mich jetzt bewege. Übrigens kommt meine Expeditionsheldin auch bald ins Eis, aber immer noch ist das Phytoplankton dran. Nachdem ich einige Infos aus diversen Seiten zusammengesammelt habe, ist einzig und allein hängen geblieben, dass es eine Salzwasseralge ist und quasi der Anfang der Nahrungspyramide. Interessant ist, dass ein Koch namens Àngel León als erster Koch weltweit mit Plankton gekocht hat. Es ist vegan und für ganz viele tolle Dinge gut.
Nun sitzen also die Hobbywissenschaftler Seite an Seite mit den Fachleuten am Mikroskop und staunen, das Phytoplankton live und in Farbe zu sehen.

Ich freue mich derweil, dass es als nächstes nach Südgeorgien geht. Hier leben Königspinguine und Fellrobben. Davon sogar sehr viele, dafür aber sonst kaum eine Menschengestalt.

Südgeorgien, da muss sicher mancher, genau wie ich, erstmal auf die Karte gucken. Es liegt nochmal ein riesiges Stück weiter westlich von den Falklandinseln. Schaut man sich Satellitenaufnahmen an, ist schnell klar, das ist eine sehr eisige Angelegenheit. Hier ist man 3677 km vom Südpol entfernt.
Das Gebiet zählt politisch ebenfalls zum Britischen Überseegebiet. Ich hoffe, King Charles III ist klar, was er da jetzt alles in seinem Portfolio hat. Doch viele Untertanen, außer eben den Pinguinen und Fellrobben, gibt es hier nicht. Im Sommer sind es 30, darunter zwei Regierungsbeamte mit ihren Ehepartnern und vier Menschen, die im Museum arbeiten. Und die Passagiere der MS Fram – gelegentlich.
Hier muss ich noch einmal meinen Bericht über den Antarktisvertrag korrigieren.
Es ist dort die Rede von einer Begrenzung von Schiffen mit maximal 500 Passagieren. Diese dürfen in dem Gebiet zwar fahren, aber nicht anlanden. Anlanden, in Form von Tendern, dürfen nur Schiffe mit maximal 200 Passagieren. Dazu gehört auch die MS Fram.