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AutorenbildGabi Quiatek

Dundee: Ab in den dort hergestellten Jutesack und zubinden (und ein paar Erinnerungen)

An meinem ersten Tag in Schottland lacht mich die Sonne an. So gehört sich das auch.

Mein Ziel ist heute Dundee, und schon vor der Reise habe ich mich gefragt, was ich dort eigentlich will. Soll ich da wirklich was buchen? Genau wie Aberdeen gefällt mir diese Stadt überhaupt nicht, aber genau wie Aberdeen bekommt sie eine zweite Chance.


Ort in Fife auf dem Weg nach Dundee

Immerhin finde ich ein wirklich empfehlenswertes, sogar preiswertes Boutiquehotel außerhalb der Stadt, bin schnell über die Tay-Brücke im Kingdom of Fife und kann mir dort etwas anschauen. Mein Plan ist ohnehin, meine Arbeitszeit von 7:00-14:00 h im Hotel zu setzen und danach durch die Gegend zu trödeln. Und was will ich mir in Fife ansehen? Ich kenne da schon alles, aber manchmal muss man einfach mal raus, in einer anderen Umgebung arbeiten, und da ist es fast egal wo man ist.

Auf meinem Programm steht aber auch ein dringender Besuch bei meiner alten Freundin, die mit 86 Jahren sehr schwächelt, so dass ich mich sorge. Seit 20 Jahren kenne ich sie, und die Geschichte unseres Kennenlernens ist auch erzählenswert. Da der erste Tag also nicht viele touristische Highlights enthält, greife ich mal in die Vergangenheitskiste, die auch einige Entdeckungen schottischer Mentalität enthält.


Am 16.9.2004 wurde meine französische Bulldogge Buffy, mein Seelen- und Bürohund, ein Jahr alt. Wir feierten das auf der Superfast Ferry von Zeebrügge nach Rosyth.


Was waren das für tolle Zeiten, wo man quasi bis auf die Royal Mile mit der Fähre fahren konnte! Leider ist die Route eingestampft worden und bislang ist es immer bei einer Ankündigung geblieben, sie würde möglicherweise wieder aufgenommen. Ich wäre die erste an Bord, plus flugfeindlichem Ehemann, für den ich dann endlich mal wieder ein unschlagbares Argument liefern könnte, mitzukommen.

Auf dem Schiff durften schon damals Hunde mit in die Kabine und auf das obere Deck, wo sie in einen Sandkasten pinkeln konnten. Dass Buffy dann aber lieber einen Knoten in ihre Blase machte, war ihr ureigenes Problem.

An Deck spricht uns ein Mann an, ob seine Frau, die so gern Hunde fotografiert, unseren mal ablichten dürfte. Nett, dass er fragt, und ich höre sofort an seinem Akzent, dass er Schotte ist, also für mich quasi ein Opfer, denn ich brauche immer Praxis, damit mein Englisch nicht einrostet. Wie gut, dass der gemeine Schotte in den meisten Fällen auch recht gesprächig ist.

Es entwickelt sich ein schöner Nachmittag, an dessen Ende ich mehr weiß als ich gefragt habe. Den Rest, zu Wohnort, Kindern, dass beide bei der UNO in New York gearbeitet haben und sich in einem Buchladen kennengelernt haben, erfahre ich beim Abendessen.

Als wir suchend im Restaurant nach einem Tisch Ausschau halten, winken die beiden uns heran.

Das Ende von Lied ist eine Einladung, zu ihnen zum Mittagessen zu kommen, weil ihr Cottage zufälligerweise auf unserer Reiseroute liegt.

Wir sind ein wenig zögerlich, ob wir einfach so bei fremden Leuten zu Mittag essen sollen, doch die Neugier, ein schottisches Cottage mal von innen zu sehen, also ein ganz privates, reizt mich schon und so finden wir uns also bald dort vor einem Teller mit einer Riesenportion Lachs, Kartoffeln und Samphire. Da ist eine Art Alge, ein Queller, aus dem das Meer schön salzig nur so herausschwappt. Lecker!

Der Fischmann liefert das jede Woche frisch. Ich bin irritiert. Der Fischmann? Kommt nach Hause und liefert? Und auch der Milchmann. Es kann ja sein, dass es das bei uns auf dem Lande auch noch gibt, ich kenne sowas aber nicht und bin ein wenig begeistert.

Auf dem Lande, das ist in diesem Falle ein 7-Häuser-Dorf im Kingsom of Fife in unmittelbarer Nähe zu Falkland, das für den Outlander-Fan mittlerweile ein Pilgerort ist.

Er ist aber auch ohne Outlander sehr pittoresk.


Berühmte Filmlocation Falkland. In der Nähe meiner Freunde

Aber diese Zeile mit 7 Häusern, darf die überhaupt "Dorf" genannt werden? Es gibt kein Postamt, keine Kirche, kein nichts. das wäre selbst mir zu wenig.

Das Cottage ist ein typisches, bei dem alle Räume hintereinander sind. Ein schmaler Gang führt dann über die gesamte Länge an den Zimmern vorbei, damit man von dort aus in den jeweiligen Raum hineingehen kann und keine Durchgangszimmer hat. Der obligatorische Wintergarten gehört genauso dazu wie ein großer Garten.

Ich sag's mal so: Den Garten haben die beiden total in Schuss. Im Haus selbst war schon immer alles zugeballert mit Büchern, Zeitschriften und CDs.

Lehrerin plus Journalist halt!


Mit etwas Renovierung ein Traum von einem Cottage

Es entwickelte sich eine tolle Brieffreundschaft.

Als Computerfan konnte ich Bill Grüße auch per Email schicken, Ruby hingegen bestand auf echtem Papier mit Umschlag, Briefmarke und Airmail-Sticker, und so gewöhnte ich mir ihr zuliebe wieder eine bessere Handschrift an.

Aber auch sie wollte mit der Zeit gehen und digital unterwegs sein, und so erhielt ich eines Tages eine Email mit einem Bild im Anhang. Dieses Bild war ein handgeschriebener Brief, den ihr Mann dann eingescannt und mir elektronisch übermittelt hat. Diese verschrobene Aktion werde ich nie vergessen.

 

Wir bekamen etliche Tipps, was wir uns unbedingt ansehen sollten und kamen ob der Fülle an Möglichkeiten im Kingdom of Fife irgendwie kaum noch klar. Damals waren wir mit einem Wohnmobil unterwegs und fanden noch spontan überall Campingplätze. Heute sieht das, vor allem in der Saison, anders aus. Da würde ich nie spontan irgendwo einen freien Stellplatz erhoffen.


Tentsmuir Blick auf St Andrews

Tentsmuir Forest wurde uns empfohlen, und da werde ich auch in den nächsten Tagen wieder einmal hinfahren. Hier kann man lange Spaziergänge an einem noch längeren Strand machen und kommt am Ende in St Andrews raus. Au Mann! Es sind bis zum Auto aber dann wieder 26 km Fußmarsch zurück. Nein danke, ich weiß, wo in St Andrews Parkplätze sind. Ich fahre dahin.

Apropos Parkplatz. Um nicht mit Münzen vor dem Automaten herumzuhampeln oder aber die Kreditkarte von diesem fressen zu lassen, wie es mir leider schon einmal passiert ist, lade Dir die Apps "RingGo" und "Just Park" herunter und zahle auf diese Weise. Ist einfacher.

 

Seit ich denken kann waren meine beiden Freunde schon in Rente und genossen ihr Leben. Seines endete im Alter von 80 leider mit Lungenkrebs.

Seitdem sitzt Ruby bei jedem Essen vor einem Bild von Bill, der sie nur noch aus dem Rahmen anlächeln kann.

Mein Besuch ist schön und traurig zugleich. Sie hat all ihren 6 Nachbarn erzählt, dass ich komme und sie eingeladen. Wir sitzen also in munterer Runde am vollgestopften Esstisch, wo man immer erst Bücherstapel wegschieben muss, um seine Tasse zu platzieren, aber was soll´s, jeder lebt so wie er mag.

Gemeinsam erinnern wir uns an tolle Erlebnisse, und unvergessen bleibt ein Besuch in ihrem Cottage mit einer ganzen Busgruppe von 30 Personen. Ich wäre nie im Leben auf sowas gekommen, aber sie bestand darauf, uns alle in ihrem Garten mit Tee und Gebäck zu verköstigen. Unglaubliche Gastfreundschaft. Ich könnte mir im Lebn nicht vorstellen, so viele fremde Leute in meinen Garten einzuladen. Selbstverständlich war das für meine Gruppe ein absolutes Highlight. Ein nicht minder erinnernswertes Highlight war, wie mein Mann den großen Reisebus in ihre Einfahrt manövriert hat. Wenn mir Ruby heute jedes Mal sagt, ich solle vorsichtig sein mit dem Auto, wenn ich in die ach so enge Einfahrt fahre, dann kann ich nur müde lächeln. Wo 14 m reinpassen, wird es ja wohl mit einem 4 m PKW nicht zu eng.


Ein Meisterwerk der Einpark-Kunst. 14 m Bus in Cottage-Hof

Heute schläft Ruby allerdings mehrmals während des Nachmittags ein, das ist sehr traurig. Wer weiß, wie lange ich sie noch habe. Daher beschließe ich, auf dem Rückweg nochmal vorbeizuschauen.

Dann geht es nach Dundee. Es ist schon dunkel, also düse ich einfach durch und will nur noch ins Bett.


Taypark House - Wie ein kleines Schlösschen

Das Taypark House kann ich wirklich empfehlen, wenn man über einige für mich typisch britische/schottische Tücken hinweg sieht.

Mein Zimmer erreiche ich - ohne Aufzug selbstverständlich - über mehr oder weniger angenehme Treppen. Die erste Etage begeht man noch über eine breite, ausladende Treppe, wo ich mir vorstellen kann, wie die Ladies in früheren Jahrhunderten genügend Platz für ihre üppigen Reifröcke hatten und ihr Erscheinen gut in Szene setzen konnten.

Dann jedoch, zur zweiten Etage, wird es anders. War ja egal, unterm Dach wohnten eh die Dienstboten, die konnten ruhig kraxeln. Ich ächze also mit meinem 10-kg-Köfferchen über Stufen für Schuhgröße 33 hinauf und schaffe das unfallfrei.



Mein Zimmer mit "Bridge View" ist wieder einmal viel zu groß, aber vielleicht motiviert mich das, abends mal auf die Gymnastikmatte zu gehen und Übungen gegen Schlabberarme oder sowas zu machen. Der Gedanke ist aber sofort wieder verworfen. Der offizielle Grund lautet übrigens: Ich habe keine Gymnastikmatte dabei. Aber es nützt eh nichts mehr, vor allem wenn ich mir mit dem üppigen Frühstück sofort wieder alles kaputt mache.

Als Vegetarier ist es schon beim "Full Scottish Breakfast" etwas schwierig, und das umso mehr, wenn man weder Tomaten noch Eier mag.

Da bleiben dann ein vegetarisches Würstchen, Avocados und Pilze übrig. Toast habe ich mir verboten wegen des ekligen Weizenmehls. Aber lecker schmecken tut es doch immer.

Wenn Du im Hotel oder B&B bist, wirst Du meistens gefragt, ob Du "Brown Bread" oder "White Bread" möchtest. Dabei solltest Du wissen, dass beim "Brown Bread" ein paar Körner durchgeschossen wurden, und das ist dann sowas wie Vollkorntoast.

Zum Abendessen haben die meisten total leckeres Baguette und machmal richtig knuspriges Brot oder Brötchen. Also, geht doch. Warum denn dann nicht auch zum Frühstück sowas Tolles statt labbrigem Toast? Natürlich weil Du in Schottland bist, was sonst?! Also iss das!

Zur Ehrenrettung möchte ich anmerken, dass es natürlich auch Unterkünfte gibt, die anderes Brot als Toast bieten (siehe BedandBread in Blairgowrie mit selbstgebackenem Brot), aber Toast ist und bleibt halt Tradition.

Oder bestelle Dir etwas von den ganzen anderen Leckerchen auf der Karte. Exakt, es gibt eine Frühstückskarte, aus der Du auswählen kannst. Buffets sind einfach nicht britisch, außer eventuell in einigen Kettenhotels, die sehr viele Gäste versorgen müssen.

Meine Wahl fällt also auf Veggie-Wurst, Avocado und Pilze. Ein Traum! Das werde ich zu Hause auch mal machen.

Auch dieser Gedanke wird besser sofort verworfen.... Mache ich eh nicht.



Eben habe ich von den britischen/schottischen Tücken gesprochen und bin so ins Plaudern geraten, dass ich total vergessen habe, das weiter auszuführen.

In meinem Zimmer geht das Fenster nicht auf. Als Schottland-Kenner habe ich auch nicht erwartet, dass ich es sperrangelweit öffnen kann, aber 10 cm wären schon schön. Der "Push-and-Pull"-Mechanismus ist aber irgendwie kaputt, oder ich bin zu blöd. Letzteres möchte ich einfach mal ausschließen.

Jegliche Kraftanstrengung ist vergebens, es gibt einfach keine Luft. Ok, dann ersticke ich halt im warmen Zimmer, was soll´s. Ich könnte mir schlechtere Orte vorstellen, mein Leben zu beenden.

Im Badezimmer, wo man auch locker einen Tanzwettbewerb veranstalten könnte, gibt es eine frei stehende Badewanne, und auf einem gerahmten Bild wird blumig angekündigt, welch fantastische "Bath Bombs" ich mir genehmigen könnte. Alle Düfte werden verlockend beschrieben, nur sind sie gar nicht da. Wie gut, dass ich nur duschen möchte.

Auf dem Teppich hat schon jemand irgendwann mal seinen Tee ausgekippt. Die Spuren sieht man noch, ist nicht schön, aber das Zimmer ist trotzdem sehr sauber.

Am nächsten Morgen erkläre ich dem Hotelier, dass er mein Zimmer heute nicht säubern muss, es ist alles in Ordnung. Ich wollte das eigentlich mit den Teespuren auf dem Teppich sagen, habe mich aber anders entschieden. Wenn Du wissen willst, warum, dann springe mal zu meinem Bericht über "Sich beschweren auf Englisch".

Der Hotelier sieht auch irgendwie niedlich aus mit seiner Schürze und dem verschmitzten Lächeln. Deswegen bestelle ich am zweiten Morgen zu den Veggie-Würstchen, der Avocado und dem Pilz auch noch einen "Maple-syrup pancake with berries and cream".

Ja bin ich denn von allen guten Geistern verlassen? Kein Mensch schafft das, aber der Hotelier hat halt alles so nett angepriesen, was hätte ich tun sollen?



Da ich ohnehin mein Laptop anmache, um zu arbeiten, verschiebe ich den Pancake auf Mittags. Es sitzt sich hier unten sonniger als auf meinem Zimmer, also bleibe ich hier. Es läuft schöne Jazzmusik, das ist irgendwie beruhigend. Ich wusste bislang gar nicht, dass ich bei Jazzmusik so gut arbeiten kann.

 

Nachmittags besuche ich Dundee und frage mich auf dem Weg dorthin schon wieder, warum ich das mache. Und in der Tat, ich finde nichts, das mir gefällt. Noch nicht einmal shoppen kann man dort gut (zumindest nach meinen eigenen Maßstäben).


Auch das V&A, der schottische Ableger des Victoria&Albert-Museums in London, enttäuscht mich total. Ich bin ohnehin kein Museumsgänger, aber weil Ruby es mir schon so oft angepriesen hat und es von aussen recht spektakulär aussieht, gehe ich endlich mal rein. Eintritt ist frei, Gott sei Dank.

Es ist ein Riesenmuseum mit sehr wenig Ausstellung. Im Erdgeschoss sitzen verloren die Mitarbeiter an der Kasse, es gibt einen Shop und einige Bildschirme, auf denen die Entstehungsgeschichte abläuft. Der japanische Architekt Kengo Kuma hat es designt. Seine ganze Familie besteht aus Architekten, du meine Güte! Im Rahmen der 1-Milliarde-teuren Umgestaltung der Uferpromenade von Dundee ließ er sich von den dramatischen schottischen Küsten inspirieren. Und irgendwas habe ich noch gelesen von 2 Pyramiden, die oben irgendwie zusammenwachsen. "Herr, lass Fantasie vom Himmel regnen!"

Drinnen laufe ich durch eine Ausstellung mit Fotos von Laufsteg-Models. Wie an einer Wand mit Urlaubsfotos reihen sich da die Mageren der Modelwelt aneinander. Hinzu kommen einige Blätter hinter Glas, die Strichmänneken-Zeichnungen von Gianni Versace-und-Co-Entwürfen zeigen.


Ich nehme den Mantel unten rechts.

Ich habe nicht die leiseste Ahnung, warum einen das interessieren sollte, aber sei´s drum. Das ist hier rein subjetkiv.

Eine weitere Ausstellung zeigt Stickereibilder rund um Dundee, das seine Blütezeit mit der Herstellung von Jute erlebte. Die Handarbeiten sind schon schön, aber für mich lohnt sich ein Besuch allein deswegen nicht. Und ganz ehrlich? Für meine Begriffe kannst Du, rein touristisch gesehen, Dundee gleich in einen solchen Jutesack packen, zuschnüren und in die Schublade packen.



Doch am Ende hat auch diese Ausstellung zumindest einen kleinen Lichtblick für mich. Das ist zum einen eine Flasche Dalmore-Whisky, für die die Brennerei den Stararchitekten beauftragt hat, einen wirkungsvollen Rahmen zu schaffen, und zum anderen eine Tiara von einer Gräfin XYZ, mit der diese ein bisschen wie Asterix ausgesehen haben muss.

Dazu ein gestickter Hund mit roten Schuhen und ein X-Box-Controller im Tartan-Mantel.


"Und wie ich so ging, durch den finsteren Tann", meine natürlich durchs dunkle Dundee, da stolpere ich über ein Plakat, das ein Konzert von "ELO Experience" ankündigt, und um 19:30 h sitze ich auf einem schönen Balkonplatz mit super Ausblick auf die Bühne und schwelge in Erinnerungen an die 70er/80er Jahre bei den Mega-Titeln des Electric Light Orchestras. Die Moderation zwischen den Songs muss lustig sein, die Schotten lachen alle, nur ich verstehe kaum ein Wort. Die Frau neben mir murmelt mir was von "what a funny guy" zu. Ich lächele freundlich. Ja, der ist echt lustig - glaube ich.


Fotos von der Band nicht erwünscht. Sie ist auch nicht mehr zu sehen

Ich schaue von hier oben nur auf graue Köpfe, denn die ELO-Fans müssen im Wesentlichen aus den Geburtsjahren 1955 bis 1965 stammen, also auf die 70 zugehen. Oder noch älter?

Bei "Wild West Hero" rafft es mich fast dahin. Die Frau neben mir singt mit einer kleinen Träne im Auge mit und ich kann auch schon nicht mehr richtig gucken, weil sich da was anbahnt. OH MY GOD! Was war das schön!

 

Beim Frühstück am folgenden Tag stelle ich wieder fest, dass in schottischen Hotels alles meist nach der jeweiligen Tagesform geschieht, was nicht schlecht ist, aber (mal wieder) rein touristisch gesehen fällt es halt auf und kann manche Gäste unzufrieden stimmen.

Ich bestelle mir mein Veggie-Würstchen, Avocado und Pilz, lasse die Pfannkuchen weg, denn sonst platze ich, und denke mir, so ein paar "Pastries" wären doch wohl nicht schlecht und noch zu schaffen. Ich frage, was für welche das sind, und der Hotelier antwortet "Na, das was der Küche heute so einfällt". Ok. Bestellt.

Heute gibt es im Gegensatz zum Vortag statt einem Würstchen zwei, statt einer halben Avocado gleich eineinhalb und statt einem Pilz gleich drei Riesenexemplare. Und so ist das halt jeden Tag anders. Heute war dem Küchenchef mal nach doppelter Portion. Oder sehe ich etwa so hungrig aus? Hinzu kommen an "Pastry" gleich zwei süße Croissants (es hieß ja immerhin auch "pastries", also Mehrzahl), die ich letztlich mit aufs Zimmer nehme für irgendwann, und eins davon steht gerade immer noch neben meinem Bett. Es passt einfach nichts mehr rein.

 

Es waren also zwei Tage voller Erinnerungen, auf ganz unterschiedliche Weise.

Morgen geht es aber zurück in die Realität bei meinem x-ten Besuch von St Andrews. Da habe ich die fixe Idee, auch mal mit meinem Handy vor mich hinquatschend einen Rundgang aufzuzeichnen... Wenn mir das am Ende nicht zu blöd ist.

Wir werden sehen.

Bis dann.

 

P.S.: Ich entschuldige mich schonmal vorsorglich bei allen, die in Dundee leben und sich das bewusst so ausgesucht haben. Meine Bewertungen sind rein touristisch und nicht auf den lebendigen Alltag bezogen. Der mag hier durchaus auch seine Vorteile haben.




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