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Falkland Inseln | Pinguine | Antarktis-Vertrag

Meine Expeditions-Heldin hat gestern und heute die Falkland-Inseln betreten und liefert mir schöne Bilder von den mir so sehr gewünschten Pinguinen.

Ehe ich mehr auf diese Inselgruppe, deren menschliche und tierische Bewohner eingehe, verweile ich ein wenig bei dem Thema "Betreten der antarktischen Gebiete".

Natürlich macht sich jeder, oder sollte sich jeder, Gedanken um unsere Umwelt und den Erhalt von Tierarten machen und nicht beliebig in allen möglichen Regionen unkontrolliert und rücksichtslos herumlaufen. Dafür sorgt beispielsweise das Antarktis-Abkommen.

Der Tourismus nimmt weltweit zu und gerade jetzt, nach der Corona-Pandemie, bemerkt man jede Menge Nachholbedarf, endlich wieder Menschen zu treffen und sein Bildungslevel mit dem Erkunden der "Außenwelt" anzuheben. Reisen ist hier das Medium zur Völkerverständigung und Bildung, aber mir ist durchaus bewusst, dass der Tourismus auch eine höchst kontrovers diskutierte Branche ist. Wie vieles in der Welt hat diese Branche zwei Seiten. Zu viele besuchende Menschen und bestimmte Verkehrsmittel sind nicht umweltverträglich, und dennoch braucht es das Reisen, damit die Menschheit über den Tellerrand hinaus schaut und nicht horizontlos mit Scheuklappen vor sich hindümpelt. Sorry, ein anderer Begriff fällt mir gerade nicht ein.

Es braucht also die Weiterentwicklung der Verkehrsmittel hin zu mehr Umweltfreundlichkeit, was z.B. Hurtigruten innovativ vorantreibt, und für die Reisenden braucht es oft auch Reglementierungen. Mit dem Antarktisvertrag hat man das erreicht. Schaut euch gern einmal auf den Seiten des Bundesumweltamtes um, wo darüber berichtet wird. Ich finde den Artikel über Tourismus in der Antarktis sehr spannend (Auszug aus den Seiten des Bundesumweltamtes):

Eine Measure von 2009 besagt, dass Schiffe mit mehr als 500 Fahrgästen nicht im Antarktisvertragsgebiet anlanden dürfen. Weiterhin wurde geregelt, dass nur ein Schiff jeweils an einem Landungsplatz festmachen darf, dabei nie mehr als 100 Menschen gleichzeitig an Land gehen dürfen und für je 20 Menschen mindestens ein geschulter Reiseführer zur Verfügung stehen muss, um sie an Land zu begleiten. (...) Zusätzlich dazu haben die Vertragsstaaten 2011 eine allgemeingültige Besucherrichtlinie (...) verabschiedet, die 2021 aktualisiert wurde (...). In den Besucherrichtlinien wird beispielsweise festgelegt, dass Vegetationsflächen nicht betreten werden sollen, (...) oder dass ein vorsorgender Mindestabstand zu Tieren von fünf Metern eingehalten werden muss.

Auf dem Foto oben seht ihr neben den Richtung Inland watschelnden Pinguinen auch die MS Fram, die im Meer draußen bleibt und die Menschen per Zodiacs an Land bringt. Tendern nennt man das auch.

Wie im Antarktisvertrag oben geschildert, kommen also nur kleine Gruppen an Land und halten Abstand zu den Tieren. Glücklich ist, wer eine gute Kamera dabei hat und sie sich nah heranzoomen kann.

Auf den Falklandinseln leben etwa 3000 Menschen plus 1700 stationierte Soldaten. Wie jeder sicherlich weiß, gibt es einen Konflikt zwischen Großbritannien und Argentinien, wer letztlich rechtmäßiger Besitzer dieser Inselgruppe ist. Ich kann und will hier nicht politisch werden, doch ist das Argument der Argentinier naheliegend, dass ein Territorium dass 14.000 Kilometer von Großbritannien entfernt liegt, nur schwer als britisches Territorium erkärt werden kann. Dahingegen ergab allerdings ein Referendum im Jahre 2013, bei dem die Mehrheit enschied, bei Großbritannien zu verbleiben. Nur drei Personen haben dagegen gestimmt. Die restlichen geschichtlichen Fakten, lest gern selbst auf Wikipedia oder auf den Internetseiten von Falklandislands, die, wie ich finde, eine wunderbare Seite mit fantastischen Fotos und leicht aufzusaugenden Infos ist.

Dort erfahrt ihr, dass auch die Spanier ein Auge auf die Falkland Inseln geworfen haben, dass die este Siedlung unter französischer Herrschaft gegründet wurde und bretonische Fischer aus Saint Malo brachte (daher einer der Name der Inseln: Îles Malouines), sowie das rasche Nachfolgen der Besiedler hauptsächlich aus Nordengland und Schottland. Kleine Info am Rande: Es gibt ein Mini-Örtchen in Schottland mit dem Namen Falkland.

 

Zur Bevölkerung der Falkland Inseln gehören aber auch Millionen von Pinguinen und verschiedene Vogelarten, darunter der Albatros oder der Falklandkarakara. Dieser kommt nur hier vor und hat eine stattliche Anzahl ihn beschreibender Attribute erhalten.

Charles Darwin fing damit schon an als er die Insel besuchte und über diese Vögel, die ihm seinen Hut und einen Kompass geklaut hatten, sagte, sie wären clever, charmant, spitzbübisch, neugierig und dreist.

Davon berichtet auch meine Expeditions-Heldin, die erfahren hat, dass besonders ihr roter Anorak für den Karakara extrem interessant ist. Der Raubvogel beobachtet genau und folgt der Farbe. Interessant zu wissen wäre, ob er dabei das Rot anstarrt, weil er es toll findet oder weil er nicht verstehen kann, dass es andere Zweibeiner gibt, die so auffällig rumlaufen. Er selbst ist schwarz und hat zimtfarbene Hosen an. Auch seine Bauchpartie sieht aus wie Zimt.

Neben dem Ausflug in die Tierwelt durften die Passagiere heute auch auf einem Science Boat dabei sein. Hurtigruten verfolgt auch einen wissenschaftlichen Aspekt und forscht. Warum sollten die Kreuzfahrtgäste daran nicht teilhaben? Das sensibilisiert für viele Themen rund um nachhaltiges Reisen und das Ziel, die Welt bewusst und vorsichtig wahrzunehmen und aus früheren Fehlern zu lernen. Meine Expeditions-Heldin ist jedenfalls begeistert: "Man assistiert Wissenschaftlern, hier Wasserproben zu sammeln auf der Suche nach Phytoplankton.Die Proben werden später unter dem Mikroskop untersucht, und wir dürfen dann auch reinschauen. Ich bin so begeistert!"

Hurtigruten beteiligt sich zudem seit Jahren an Programmen zur Überwachung und Analyse der Gewässer und Gebiete, die wir bereisen. Gemeinsam mit unseren Gästen beteiligen wir uns an Recherchen, von der Registrierung von Eisbären auf Spitzbergen und der Erfassung der Meerwassertemperatur entlang der norwegischen Küste bis hin zur Überwachung von ausgelaufenem Öl und der Antarktisforschung.

Mehr Infos zu dem, wo Hurtigruten sich engagiert, findet ihr auf der Internetseite der Reederei, von der auch das o.g. Zitat stammt.

 

Aber auch ich möchte euch für etwas sensibilisieren: Die Informationen dort sind fantastisch und bilden euch weiter. Wenn ihr aber auf der Seite direkt eure Hurtigrutenreise bucht, ist das für uns als ausbildender mittelständischer Familienbetrieb das Gemeinste was ihr tun könnt. Also nicht vergessen: Alle Angebote, Rabatte und Sonderaktionen auf der Seite bekommt ihr original auch bei uns. Und völlig ohne Aufpreis viel Service, Hilfestellung und Weitergabe der Erfahrungen unserer anderen Kunden.

Und auch mein Blog bleibt kostenfrei, so dass ihr von viel Information profitiert und in eure Reiseplanung (mit uns natürlich :-)) einbeziehen könnt.

Die Expeditionspassagiere kommen zurück an Bord der MS Fram und müssen vorher durch die Gummistiefel-Waschanlage. Auch das gehört zu den Hygienemaßnahmen. Alles muss wieder in Ordnung sein. Die beiden Passagiere hatten auch Köpfe, aber ich habe sie abgeschnitten. Daten- und Personenschutz, Ihr wisst schon. Aber ich muss sagen, die beiden Herren sahen gut aus.

Auf den Falkland Inseln ist es gerade 19:51 h, also 4 Stunden früher als bei uns. So hoffe ich, dass auch meine Expeditions-Heldin diesen Beitrag heute Abend noch lesen kann und nicht schon vor lauter Reizüberflutung dieser fantastischen Reise in ihrer Koje eingeschlummert ist.


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