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Sitzgelegenheiten und Schlüsselerlebnisse in Punta Arenas

Buenos días nach Punta Arenas, wo sich meine Expeditionsheldin gerade mit einer Stadtrundfahrt auf das große Abenteuer "Antarktis" ein wenig einstimmt.

Da nimmt man erst einmal Platz im Heimatkundemuseum auf einem Wal, bzw. dem, was davon noch übrig geblieben ist, seine Knochen. Na ja, wahrscheinlich ist es nicht gestattet, darauf zu sitzen. Es wäre aber auch ein zu merkwürdiges Gefühl, auf dem Rückenwirbel zu sitzen und sich an Rippenknochen anzulehnen.

Einige Meeresbiologen und Künstler verfolgen hier das Ziel, alle in Patagonien lebenden Tierarten mittels ihres Skelettes darzustellen. Einige hundert Exponate gibt es schon.



Das chilenische Fremdenverkehrsamt wirbt damit, ein bevorzugtes Ziel für Wal- und Delfinbeobachtung zu sein. Bei über 6000 km Küstenlinie hat man an vielen Orten die Chance auf Sichtungen, und die besten Monate sind Januar und Februar, da sich die Tiere dann auf den Weg von den Tropen zur Antarktis machen. Sie kommen der Küste nahe, da sie dort ihr Fressen suchen. 43 veschiedene Walarten kann man hier sichten, das sind immerhin 50% der insgesamt auf der Welt zu findenden Arten. Ich bin gerade furchtbar beeindruckt, während meiner Recherche auf der Internetseite des chilenischen Fremdenverkehrsamtes ein Bild zu sehen, worauf ein Wal neben einem Ausflugsboot schwimmt, der um einiges länger ist als das Schiff. Klar, weiß man wie groß diese Tiere sind, aber im direkten Vergleich ist es dann nochmal etwas zum Staunen.

Dass dann auf der Seite auch noch Menschen zu sehen sind, die im Kajak auf Walbeobachtungstour gehen, treibt mir die Gänsehaut auf die Arme. Du meine Güte, hoffentlich macht meine Expeditionsheldin das nicht. Es scheint mir doch zu gewagt. Weiß der Wal, dass sie da drin sitzt und nur gucken will???

 

Mit dem Bus geht es durch Punta Arenas. Ein goldenes Mobil mit Lübecker Kennzeichen. Gut, dass noch "Chile" draufsteht und Pinguine vom Heck grüßen, sonst wäre ich total verwirrt.


Ein Schlüsselerlebnis bietet dann ein blauer Kiosk mit einem schönen Sonnenschirmdach. Hier gibt es aber neben Schlüssel-Kopien auch alles andere, von Getränken über Zigarren bis hin zu Plätzchen. Wobei ich das spanische Wort "galleta", wenn es denn tatsächlich dieses sein soll, erst einmal in den Google-Übersetzer eingeben musste. Als grammatikalischer Ober-Schlauling muss ich jedoch feststellen: Getränke gibt es mehrere, aber nur 1 Zigarre und 1 Plätzchen. Da ist es kein Wunder, dass der Laden gerade geschlossen hat. Meine Expeditionsheldin hat wahrscheinlich den einen Keks gerade gekauft und die eine Zigarre auch.


Dabei fällt mir ein Zitat des Zigarrenliebhabers Mark Twain in die Hände: "Mit dem Rauchen aufzuhören ist kinderleicht. Ich habe es schon hundertmal geschafft".

 

Wie bekomme ich jetzt die Kurve von den Zigarren zurück zu dem, was es in Punta Arenas noch zu sehen gibt? Genau. Mit Christoph Kolumbus verbreitete sich der Zigarrenkonsum von Südamerika in die ganze Welt. Und von Christoph Kolumbus ist es nur ein kleiner Schritt hin zu Fernando Magellan. Beiden gemein ist die Auftragsarbeit der Entdeckung neuer Seewege und damit Länder für die spanische Krone. Schau mal an, die Spanier, engagieren einen Portugiesen und einen Italiener, um nachzuschauen, was da jenseits der Ozeane noch alles liegt.

Da steht der alte Portugiese nun auf dem Sockel und schaut in die Ferne. Zu seinen Füßen zwei indigene Menschen, sofern man die Nixe so bezeichnen darf. Der Fuß des Mannes, der natürlich nackt ist - als oder ganze Mann - blinkt gülden-glattpoliert, denn man berührt den Zeh und glaubt daran, dass man noch einmal nach Punta Arenas zurückkehren wird.

Meine Expeditionsheldin wird das auch ohne Zehenkontakt tun, denn die MS Fram wird sie wieder hierher zurückbringen.

Und da steht sie auch schon im Hafen, bereit, die Gäste in Empfang zu nehmen.

Hasta la vista - wir lesen uns wieder .....

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